...Für Nicola Hümpel ist Schubert ein lieber Freund. "Schuberts Musik ist die Verschmelzung von Glück und Unglück, der undefinierte Zustand im Jetzt."... Dass nun Schubert schließlich zum expliziten Thema der Navigators wurde, liegt darin, dass Nico irgendwann zwangsläufig dessen Herumgeistern beenden musste und ihn explizit aufnehmen musste in ihren eigenen Diskurs von der Zerschredderung des Ichs, der fragilen Möglichkeit von Sehnsucht und der Frage, wie die äußere und die innere Welt...
Egbert Tholl, 03.02.2007
...Die Darsteller des Ensembles Nico and the Navigators in „Wo du nicht bist“, dem Eröffnungsstück des TeatroDue-Festivals in Parma, bewegen sich genau aufeinander abgestimmt, um sich in fragmentarischen Aktionen – möglichen Geschichten, Bindungen und neuen Dimensionen – voneinander zu lösen...
Valeria Ottolenghi, 27.10.2007
...Acht Darsteller, schauspielerisch, tänzerisch, pantomimisch und gesanglich überzeugend, gestalten, begleitet von teils originaltönenden, teils verfremdeten Schubert-Liedern, die „Frage nach dem Woher, Wie und Wesen des Glücks“... Dabei fehlen textlich wie akrobatisch weder kleine Ausflüge ins Grand-Guignol- noch ins Kabukitheater oder in die Zirkus-Manege, kann sich Glück im Äpfelmampfen wie im Schmökern entwickeln, bleiben Augen und Ohren des Publikums ständig in Bewegung...
Jutta W. Thomasius, 09.09.2006
...Die Uraufführung von ‚Wo Du nicht bist’ der Berliner Kult-Theaterformation‚ Nico and the Navigators bescherte...einen wunderbaren Abend, der abseits von konventionellem Erzähltheater ein Feuerwerk an schauspielerischen Sternschnuppen in den Theaterhimmel zauberte... In freien Assoziationsschüben wird szenisch über das Glück nachgedacht. Dafür werden Glück-Auffassungen von Aristoteles (Glück ist Tugend) bis Albert Camus (Das Selbst muss sein Glück finden) zitiert. Die tatsächliche...
W. Ölz, 07.08.2006
...Ihr Theater ist politisch, poetisch, wundersam, ihre Berliner Truppe eine Ansammlung verhaltenshauptstädtischer Körpertheatertiere... Ein Abend mit acht skurrilen, verkruschterten Akteuren, die sich zusammenfinden und wieder auseinander stieben, die einen sinnlosen Balkon erobern, von zwei kleinen Hügeln hinunter rollen, zu verbogenem Paarverhalten für Sekunden zusammen finden...
Egbert Tholl, 07.08.2006
...sie taten es in bewährter Manier – vielleicht noch zarter, noch intensiver, noch hintersinniger wie je zuvor... Gesprochen wird in allen Sprachen, aber in keiner gemeinsamen – durcheinander, miteinander, aneinander vorbei. Geradezu verzweifelt versucht man des Glücks Herr zu werden, es zu erhaschen, es auszutricksen... Der Liebe, als der einzigen universellen Sprache und des wahrscheinlich einzigen räumliche wie zeitliche Grenzen sprengenden Zustandes bleibt es schließlich vorbehalten, das...
Markus Hauser, 07.08.2006
...Das Publikum signalisierte volle Zustimmung und spendete der Berliner Truppe und dem Ost-Tiroler Ensemble "Franui" begeisterten Beifall... Die acht Mitglieder von "Nico and the Navigators" liefern in den szenischen Miniaturen des Musik- und Bildertheaterprojekts keine Rezepte, wohl aber Denkanstöße. "Wo du nicht bist" verleitet nicht zum voyeuristischen Blick, sondern zum Nachdenken über das Glück, und damit über das Leben insgesamt...
05.08.2006
...Bildnerische Eigenständigkeit und Akkuratesse ist das Fundament des Ensembles... Umso schlüssiger, klarer, behauptungsvoller gelingt hier eine Wiederverzauberung der Welt, wie sie so schön schon lange nicht mehr sein durfte. Dem schmalen Abend (eine Stunde, zehn Minuten) steht das geradezu lachhaft weite Thema "Angst" vor. Er handelt freilich von weniger und mehr, auch von der Angst beim Anblick eines Kindes ohne Sturzhelm am Fahrrad...
Margarete Affenzeller, 22.04.2005
...Was ist Glück? Was ist Unglück? Und wie gehen die Menschen auf der Suche nach menschlicher Nähe damit um? Das Stück "Nico and the Navigators" aus Berlin liefert keine hochtrabenden Geschichten, sondern szenische Miniaturen. Es sind Denkräume zum Thema Glück...
13.08.2006
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