Corona und Beethoven waren vereint im Konzert

Das Kuss-Quartett präsentierte mit Tanz im Konzerthaus Dortmund sein Projekt „Jetzt“. Dortmund. Corona wird uns noch lange begleiten - auch künstlerisch. Es wird Bücher, Theaterstücke, Performances und vieles mehr geben. Auch Konzerte. Das erste präsentierte das Kuss-Streichquartett mit einer Tänzerin am Sonntagabend vor knapp 200 Besuchern im Konzerthaus Dortmund. Beethoven war oft in der Isolation und einsam, die Musiker auch. Warum nicht beides verbinden? Während des Lock- downs haben die Musiker ein Video Tagebuch geführt, fotografiert, gefilmt und geschrieben. Ausschnitte daraus zeigten sie zu Beethovens neuntem Streichquartett auf der Leinwand hinter der Bühne. Und die Bilder von einsamen Menschen und leeren Straße, vom Pas-de-Deux mit 1,50 Meter-Abstandsstange passten zu der Musik. Zuweilen erfuhren die Besucher auch Neues über den Jubilar Beethoven - wie im vierten Satz, der mit einem Tanz von 60 Kaffeebohnen auf einem Tisch begann. Angeblich hat sich der Komponist morgens immer einen Frühstückskaffee mit genau 60 Bohnen aufgebrüht. Die Inszenierung im ersten Konzertteil von Beethovens Streichquartett op. 135 (auswendig gespielt!) war noch spannender (Regie: Nicola Hümpel). Auf einer gebogenen Bank (Bühne: Oliver Proske) und als Wandelkonzert mit der Tänzerin präsentierte das Kuss-Quartett dieses Werk. Im zweiten Satz wurde die Bank zur Wippe, und Corona-Accessoires wie Handschuhe, Mundschutz und Abstandsstange hat das Quintett spielerisch in die Inszenierung integriert. Eigentlich wollte das Ensemble an diesem Abend im Konzerthaus Dortmund sein interaktives Programm „Force & Freedom“ präsentieren, das soll nachgeholt werden. Dieser Abend hieß „Jetzt“, und jetzt ist solche Corona-Kunst auch noch interessant.

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