„Kain, Wenn & Aber“ „Kain, Wenn & Aber“

Als beste Berliner Off-Theatertruppe wird »Nico & the Navigators« gehandelt, mit ihrem neuen Stück »Kain, Wenn & Aber« in den Sophiensälen werden die Künstler diesem Prädikat vielleicht nicht ganz gerecht, ihre Klasse in puncto Leichtigkeit und Skurrilität bestätigen sie aber erfreulich. Ihrem Namen im wörtlichen Sinne alle Ehre machend, haben die Navigatoren sich in die unendlichen Weiten des Weltraums geschossen. An Bord einer Raumstation entwerfen sie ein Lebensexperiment, das wie eine Kreuzung aus »Raumpatrouille Orion« und Seelenerkundungen wirkt. Sehr langsam, fast sakral anmutend, nimmt die Besatzung zunächst die Plätze ein. Die sieben Performer scheinen noch in der Kälteschlafphase zu sein. In die bizarr erstarrten Körper fährt langsam Wärme. Sie gestalten nun Miniszenen, in denen sie das weit entfernte irdische Leben nachahmen. Die Kausalität des Lebens wird konstatiert, über Verantwortung und Verantwortlichkeit nachgedacht, gar ein Wille zum Handeln eingefordert. Dann wieder verlagert sich das Geschehen auf die Ebene der Selbstbefragungen. Als Angehörige der Generation der Mittzwanziger bis Mittdreißiger – und stellvertretend für diese – stellt sich das Ensemble der Frage nach dem Sinn des Lebens, ihres Lebens. Prägnantes – in Form von Handlungsanleitungen etwa – kommt dabei nicht raus. Soll nicht, darf nicht heraus kommen. Theater ist schließlich keine Ratgebersendung. Doch die Ernsthaftigkeit der Selbstbefragung nimmt ein. Sie ist wunderbar ausbalanciert mit dem ironisch-leichtfertigen Zugriff, der dieser Generation immer zugeschrieben wird und der auch zum Kennzeichen der Ästhetik von Nicola Hümpel und ihren Navigatoren wurde.

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