Moderne Hommage an Georg Friedrich Händel
Die Berliner Theatergruppe "Nico and the Navigators" und das Tiroler Ensemble "Franui" präsentierten "Anaesthesia" als österreichische Erstaufführung. Barockmusik, modernen Tanz und Schauspiel haben die Berliner Theatergruppe "Nico and the Navigators" und das Tiroler Ensemble "Franui" zur von ihnen als Pasticcio-Oper bezeichneten "Anaesthesia" zusammengefügt. Am Mittwochabend feierte die Produktion im Rahmen der Festspiel-Reihe "Kunst aus der Zeit" (KAZ) auf der Werkstattbühne des Bregenzer Festspielhauses eine umjubelte österreichische Erstaufführung. Im Mittelpunkt von "Anaesthesia" steht die Musik Georg Friedrich Händels. Andreas Schett und Markus Kraler vom Ensemble "Franui" haben musikalische Zitate aus 24 der bekanntesten Werke Händels zu einem Arrangement verwoben, das durch die eigenwillige Instrumentierung mit Akkordeon, Hackbrett und Saxophon zusätzliche interessante Klangfarben erhält. Nicola Hümpel (Regie) und Oliver Proske (Bühnenbild) setzen auf stimmungsvolle barocke Bildersprache. Die Wechselspiele zwischen den düsteren und wilden Leidenschaften des Barock und den strengen stilistischen Gesetzmäßigkeiten der Kunst dieser Zeit werden eindrucksvoll durch poetisches, Körpertheater des Ensembles "Nico and the Navigators" vermittelt, vor allem die Tänzerin Yui Kawaguchi imponiert durch ihre Akrobatik. Beeindruckend ist auch die Leistung der drei Vokalisten: Therese Dlouhy (Sopran), Terry Wey (Countertenor) und Clemens Koelbl (Bariton). Die Produktion, die ihre Uraufführung bei den diesjährigen Händelfestspielen in Halle hatte, ist eine Koproduktion zwischen dem Neuen Theater Halle, den Bregenzer Festspielen, den Festwochen Herrenhausen und dem Grand Théatre Luxembourg und wird im November in Berlin und Luxemburg gezeigt.
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