Nico and the Navigators als Messdiener

Rossinis “Petite messe solennelle” inspirierte die Berliner Theatergruppe bei ihrem dritten Bregenzer Gastspiel (nach 2006 und 2009) zu einer berührenden Aufführung zwischen mystischer Inbrunst und agnostischer Skepsis auslotete. Nach zwei Stunden berührender Gesangs- und Bewegungs-Performance auf der Werkstattbühne gab es viel Beifall für alle Mitwirkenden. Rossini: “letzte Todsünde meines Alters” Gioachino Rossini (1792-1868) hat die 1864 in Paris uraufgeführte Messe als “letzte Todsünde meines Alters” für zwölf Singstimmen, Harmonium und zwei Klaviere geschrieben und erst 1867 orchestriert. Mit dem Spätwerk ist er zum letzten Mal öffentlich als Komponist in Erscheinung getreten. In seiner Widmung hat Rossini den “Lieben Gott” fast augenzwinkernd und wortspielerisch gefragt, ob das wirklich heilige Musik (musique sacrée) oder vermaledeite Musik (sacrée musique) sei: “Ich bin für die Opera buffa geboren, wie du genau weißt. Ein wenig Geschick, ein wenig Herz, das ist alles. Sei also gesegnet und gewähre mir den Einzug ins Paradies. “Das Regie-Konzept von Nicola Hümpel legt die tänzerische Umsetzung der Messe gewissermaßen aus der Perspektive eines faustischen Zweiflers und Agnostikers an. Ob religiöse bzw. nichtreligiöse Grundhaltung, spielte für die Rezeption der gleichermaßen ernsthaften wie heiteren, insgesamt auf alle Fälle sehr eindrucksvollen Performance keine Rolle. Ohne direkten liturgischen Bezug war in dieser “Petite messe solennelle” alles in Bewegung, spirituelle wie im wortwörtlichen Sinn – die Bühne (Oliver Proske), die Sänger, die Tänzer, der Dirigent (Nicholas Jenkins), die zwei Klaviere und das Harmonium.

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