Lucky days, Fremder!

Der erste Teil des Zyklus’ Menschenbilder: In ihrem ersten Stück untersuchen Nico and the Navigators die unterschiedlichsten Formen- und Rituale des Abschieds. Abschiede von Menschen und Orten, Abschiede von Lebensphasen und von der Existenz an sich.

Im ersten Stück des Zyklus‘ Menschenbilder ergründen NICO AND THE NAVIGATORS die unterschiedlichsten Formen und Rituale des Abschieds. Abschiede von Menschen und Orten, Abschiede von Lebensphasen und von der Existenz an sich.

 

IN DEN SCHUBLADEN DES LEBENS

Sie kommen in Paaren, aber sie bleiben doch Einzelne. Zu Tangoklängen berühren und verführen sie sich selbst, obwohl ein möglicher Partner unmittelbar neben ihnen steht. Vor der grünen Kassettenwand, die ihre Geheimnisse nur allmählich preisgibt, verraten die farbigen Schatten mehr über die wahren Absichten als jene, die sie werfen. Und nichts scheint die tiefe Traurigkeit der Menschen, die sich hier begegnen, besser ausdrücken zu können als das quietschende Rad einer Kinder-Schubkarre. 

Schon in dieser frühen Arbeit, die später auch zum Auftakt des Triptychons Menschenbilder erklärt wird, zeigen Nico and the Navigators jene Stilmittel, die sie im Laufe der folgenden Jahre perfektionieren werden – ihren dunkel grundierten Humor, ihre Arbeit mit verrätselten und leitmotivisch wiederkehrenden Sätzen und das Spiel mit zweckentfremdeten Requisiten, die sich ihrer Besitzer bemächtigen. In dieser Meditation über Formen und Rituale des Abschieds wird ständig das Gefühl vermittelt, dass hier und jetzt etwas beginnen könnte – aber dass doch alles immer nur zum Ende strebt. Die Varianten des Verlierens werden auf vielen Ebenen durchgespielt, in Liebe und Arbeit, Heimat und Leben … und tote Vögel erscheinen dabei wie Sinnbilder der Sehnsucht. Oliver Proskes Bühnenbild bietet schier unerschöpfliche Möglichkeiten für überraschende Auftritte und Abgänge; Teile seiner raumgreifenden Wand funktionieren wie Wetterhäuschen oder Kanzeln, sie geben Treppen oder Jägerzäune frei und können in halsbrecherischen Aktionen erklommen werden. Und dabei kann man bereits erste Konstanten der Ur-Besetzung beobachten: Julius Weilands schlaksige Komik, Martin Clausens improvisatorischen Furor oder Sinta Tamsjadis mysteriöse Fremdheit. Am Ende aber steht ein ironischer Trost: Man muss den Kopf nicht gleich in den Sand stecken. Es kann auch ein Eimer sein.

Mit Lucky days, Fremder! wird die Perspektive Dessau–Berlin umgekehrt, weil das Stück in den Sophiensælen Premiere feiert und danach am Bauhaus gezeigt wird. Nach ihrem ersten Festival-Gastspiel in Bonn reisen Nico and the Navigators mit der Produktion innerhalb von vier Jahren quer durch Deutschland.

ANDREAS HILLGER

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Pressestimmen

Welt am Sonntag

…voll Phantasie und Witz, voll Ernst und Komik, voll Anmut und Grazie – und immer auch etwas verrückt dabei…

Welt am Sonntag

...Nicola Hümpel mit Phantasie, Witz, Anmut und Grazie in den sophiensælen. Daß bei einer Fotoprobe schon der Kameraclan spontan in Applaus ausbricht, ist am Theater eine absolute Seltenheit... Die Hilfe des Kultursenators war bestens angelegt, denn was die fünf Schauspieler in einer Mischung aus Bilderspaß und Texträtseln in 80 Minuten dahin zaubern, ist eine überaus charmante und poesievolle Geschichte über das Abschiednehmen... Voll Phantasie und Witz, voll Ernst und Komik, voll Anmut und Grazie – und immer auch etwas verrückt dabei... Aus improvisierten Angeboten formt Nicola Hümpel ein Ganzes, das auf höchst unterhaltsame Weise auch rätselhaft bleibt und auf heitere Weise zu Nachdenklichkeit anregt. Eine Art abstraktes Theater wie Max Ernst vielleicht malt...

Matthias Gabriel / Volksstimme

…Das Quintett um die Regisseurin Nicola Hümpel setzte sich in ”Lucky days, Fremder!” auf eigenwillige und manchmal urkomische Art und Weise mit dem vielschichtigem Thema Abschied auseinander….

Matthias Gabriel / Volksstimme

...Das Quintett um die Regisseurin Nicola Hümpel setzte sich in ”Lucky days, Fremder!” auf eigenwillige und manchmal urkomische Art und Weise mit dem vielschichtigem Thema Abschied auseinander. So kryptisch die Monologe der Darsteller waren, so skurril die Aktionen auf der von Oliver Proske gebauten Bühne... Phantastisch und voller Überraschungen war die aus einer mehreren Meter hohen Wand bestehenden Bühne... Nach dem gut einstündigen kurzen Spiel, einem Kaleidoskop aus Bildern, Textfragmenten, Licht und Tönen, stand fest: Die jungen Schauspieler agierten souverän mit ihren Gesten und Mimiken. Sie überzeugten mit ihrer schauspielerischen Leistung wie zuvor in Berlin und Bonn...

Bonner Rundschau

…wunderschöne Bildersprache, viel skurriler Witz und schräge, manchmal rätselhafte Ideen…

Bonner Rundschau

...Mit einer wunderschönen Bildersprache, viel skurrilem Witz und schrägen, manchmal rätselhaften Ideen präsentierte die Gruppe Nico and the Navigators am vergangenen Wochenende im Theater im Ballsaal ihre Vorstellung über das Miteinander, Abschied und Einsamkeit...

Lorenz Tomerius / Saarbrücker Zeitung

…Große Entdeckung auf kleiner Bühne…

Lorenz Tomerius / Saarbrücker Zeitung

...Große Entdeckung auf kleiner Bühne. Neuer Stern am Tanzhimmel? "Nico and the Navigators" begeistern in den sophiensælen... Der so muntere wie fremd liebenswürdige Spaß wird heftig beklatscht... Da entsteigen oder verschwinden die Akteure mit Requisiten, die auch ihr Wesen ausmachen...

Irene Bazinger / Berliner Zeitung

…ein vortreffliches Quintett ausgefuchster Sonderlinge, die, Parallelaktion hier, Ensembleszene da, aus ihrer bizarren Verkapselung heraus strahlen…

Irene Bazinger / Berliner Zeitung

...Bereits "Ich war auch schon einmal in Amerika" war eine frei assoziierende Reise durch den Kosmos menschlicher Verhaltensrituale. Nun rücken die Zeremonien des Abschieds selbst in den Mittelpunkt... In einer frappanten Mischung aus Sprech -, Tanz- und absurdem Theater mischt Regisseurin Nicola Hümpel surreale Bildphantasien und groteske Textkonzentrate... gespielt wird mit akribischer Bravour... Verena Schonlau, Sinta Timsjadi, Martin Clausen, Matthias Grupp und Patric Schott geben ein vortreffliches Quintett ausgefuchster Sonderlinge, die, Parallelaktion hier, Ensembleszene da, aus ihrer bizarren Verkapselung heraus strahlen...

Neues Deutschland

…Unter der Leitung von Nicola Hümpel bringt die Gruppe frisches, junges Bildertheater auf die Bühne…

Neues Deutschland

...Es passiert nicht oft, daß man Förderentscheidungen des Beirats für Freie Gruppen der Darstellenden Kunst an Hand der künstlerischen Ergebnisse nachvollziehen kann. Um so erfreulicher ist es, wenn man dann doch einmal auf eine Produktion trifft, die angetan ist, eine der berühmten Ausnahmen in der Regel zu sein. "Lucky days , Fremder" ist ein solches Beispiel... Unter der Leitung von Nicola Hümpel bringt die Gruppe frisches, junges Bildertheater auf die Bühne...

Der Tagesspiegel

…“Lucky days, Fremder!“ ist eine Skizze über die zivilisierte Einsamkeit. Mit absurdem Charme und akkurater Leichtigkeit dargeboten…

Der Tagesspiegel

..."Lucky days, Fremder!" ist eine Skizze über die zivilisierte Einsamkeit. Mit absurdem Charme und akkurater Leichtigkeit dargeboten...

Michael Stallknecht / Mitteldeutsche Zeitung

…”Lucky Days” ist ein vielfach verrätseltes Stück, traurig und fröhlich, garstig und mitfühlend, das langsam, sehr langsam beginnt um im Verlaufe deutlich zu beschleunigen…

Michael Stallknecht / Mitteldeutsche Zeitung

...”Lucky Days” ist ein vielfach verrätseltes Stück, traurig und fröhlich, garstig und mitfühlend, das langsam, sehr langsam beginnt um im Verlaufe deutlich zu beschleunigen... Eine absurd-normale Welt lassen Hümpel und die fünf Navigatoren entstehen... eine Geschichte vom Abschiednehmen, die aber zugleich oder vielmehr eine vom Bleiben ist...

Eine Produktion von NICO AND THE NAVIGATORS und den Sophiensælen, gefördert von der Berliner Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur, der Stiftung Kulturfonds, in Kooperation mit der Stiftung BAUHAUS Dessau.

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