The whole Truth about Lies

Musiktheater über Selbstbetrug, Fremdbestimmung, Notlügen und Trugschlüsse

Die ganze Wahrheit über Lügen? Ist das überhaupt vorstellbar – und wünschenswert?

 

In unserer neuesten Berliner Premiere gilt unser Interesse unter anderem der stärksten Waffe populistischer Politiker: der Lüge. Wie effektiv sich dieses uralte Mittel zur Macht einsetzen lässt, hat zuletzt die Präsidentschaftswahl in den USA gezeigt, in der ein schamloser Lügner triumphierte. Aber auch das Erstarken rechtsnationaler Kräfte in anderen Teilen der Welt geht oft mit dem gezielten Einsatz von Unwahrheiten, Desinformation und Fake News einher. Selbst das Ende der Großen Koalition in Berlin wurde mit dem Bruch jenes Vertrauens begründet, dessen wesentliche Voraussetzung die Wahrheit ist. Aber war nicht auch dieses Bündnis von vornherein auf Selbstbetrug gegründet? 

Mit dem Musiktheater-Abend „The whole Truth about Lies“ verwandeln wir die Bühne in einen Lügendetektor. Die Inszenierung beschäftigt sich – mal augenzwinkernd, mal nüchtern – mit der Wahrheit als abstrakte Größe, die im Privaten wie im Politischen existenzielle Wirkung entfalten und ungeahnte Katastrophen herbeiführen kann. 

Dabei verschwimmen die Grenzen zwischen echten Körpern und falschen Bildern ebenso wie zwischen den Genres. In navigatorischer Manier bewegt sich der Abend zwischen Barock und Pop, zwischen Gesang, Tanz und Text. Optisch wird die Wahrnehmung durch die Verbindung von alten Theaterillusionen und neuen KI-Technologien auf die Probe gestellt. 

Im Rahmen dieser Vorstellungen kann unser Publikum zudem selbst die Grenzen der Realität erforschen: Tänzerin und Choreografin Yui Kawaguchi gibt einen Einblick in ihre einzigartigen Augmented Reality-Tanzwerke, die auf der von uns entwickelten „Magic Loop“-Software für AR-Brillen basieren und für ein Jahr im Deutschen Tanzarchiv Köln ausgestellt waren. Dies ist die letzte Gelegenheit, diese Technologie zu erleben, da die Brillen Ende des Jahres vom Hersteller deaktiviert werden.

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Pressestimmen

Alban Nikolai Herbst / Faust Kultur

Nico and the Navigators zeigen erneut ein Meisterspiel mit den Sinnen. In ihrer neuen Inszenierung verweben sie Illusion, Ironie und postmoderne Erzählkunst zu einem Gesamtkunstwerk, das die Grenzen von Täuschung und Wahrheit auslotet. Zwischen atemberaubender (Tanz) Akrobatik, Klangcollagen und philosophischen Dialogen lässt die Truppe das Publikum lachen, staunen – und kurz innehalten. Doch wo endet der Schein, und wo beginnt die Lüge? Ein unvergesslicher Abend, der die Zuschauer mitreißt und nachdenklich stimmt.

Alban Nikolai Herbst / Faust Kultur

Nico and the Navigators: »The whole Truth about Lies«


Das international gefeierte Ensemble Nico and the Navigators zeigen erneut ein Meisterspiel mit den Sinnen. In ihrer neuen Inszenierung verweben sie Illusion, Ironie und postmoderne Erzählkunst zu einem Gesamtkunstwerk, das die Grenzen von Täuschung und Wahrheit auslotet. Zwischen atemberaubender (Tanz) Akrobatik, Klangcollagen und philosophischen Dialogen lässt die Truppe das Publikum lachen, staunen – und kurz innehalten. Doch wo endet der Schein, und wo beginnt die Lüge? Ein unvergesslicher Abend, der die Zuschauer mitreißt und nachdenklich stimmt.


Ganz sicher muß ich das 1998 von Nicola Hümpel und Oliver Proske gegründete Ensemble Nico and the Navigators nicht mehr eigens vorstellen. Längst tourt es international, wurde mehrmals für bedeutende (Musik)Theaterpreise nominiert, erhielt den Georg-Tabori-Preis; Nicola Hümpel selbst strich 2016 den Konrad-Wolf-Preis der Berliner Akademie der Künste ein. Doch das ist Betrieb.


Daß Proske und Hümpel Auge & Ohr auf die oft unmittelbare Gegenwart gerichtet halten, kommt ihm entgegen. Zugleich indes behalten sie im Blick, woraus sie sich speist – was künstlerisch zu einem starken Synkretismus führt, der sich, wie Alfred Schnittkes Musik, »polystilistisch« nennen ließe. Er verdankt sich postmodernen Narrativen ebenso, wie er auf den Spaß des Publikums, auf Entertainment, setzt. Das, sagen wir, ›pädagogische‹ Ziel mag Erkenntnis zwar sein, doch wird dem Publikum vor allem unentwegt Futter gegeben – nicht zuletzt durch mit großer Spiellust gehandhabter virtueller Techniken.


Die Menschen sollen erst einmal staunen, am liebsten auch noch lachen, selbst (oder gerade dann), wenn es zu auffälligen Momenten eines kurzen Zurückzuckens kommt, bevor begriffen wird – Zehntelsekunden der Verblüffung. »Und Jonas ist auch übrigens nicht dein Sohn«, offenbart die Frau dem Mann. Worauf ganz trocken er: »I know, I had a vasactomy.« Der wirkende Trick besteht darin, daß anstelle der Frau wir es sind, den kleinen Schock zu spüren; entsprechend werden die Lacher erst versetzt laut. Indessen sie selbst, die Frau, spricht unbetroffen weiter: »Deine tiefe Stimme ist so einlullend – eine endlose Predigt.«


Solche Sprechtheaterparts werden immer wieder zwischen die Aktions- vor allem Tanzszenen geschoben, die allzu schwere Bedeutungslasten wieder ins Schweben bringen und mit den Klang- und Bildcollagen ein Kontinuum realisieren, das einiges mit Richard Wagners Begriff des Gesamtkunstwerks zu tun hat. Die von ihm erstrebte Transzendierung allerdings wird durchweg ironisch gebrochen; die Postmoderne ist zu cool, um Pathos zuzulassen, auch wenn die sinnliche Wahrheit selbst dann erhalten bleibt, wenn, wie es fast durchweg geschieht, die Mechanik der Illusion mit vorgeführt wird. Den Schein-Charakter versehrt dies nicht – unser Wahrnehmungsapparat (der Augenschein) fällt auf ihn rein.


Das reißt uns komplett mit. Dennoch findet sich die eigentliche, von der (Tanz)Akrobatik unterschieden, Kunst in den Musikstücken. Imgrunde sind sie der Herzschlag einer jeden Aufführung, und zwar besonders, wo sie gleichsam reißen oder von referatsartigen Rezitationen (bzw. Dialogen wie oben) zwar nicht gestört, doch immer wieder auf den Boden der Realität heruntergezogen, gleichsam materiell werden. Und damit politisch.


Hier allerdings, in dieser neuen Inszenierung der »Navigatoren« – passender als das Berliner Radialsystem kann ein Haus für ihre Ästhetik nicht sein (aber auch dessen Existenz → ist nun gefährdet) … – diesmal thematisiert die Truppe gleichsam sich selbst: »The whole Truth about Lies« verschneidet den Schein eines jeden Theaters mit dem Begriff der Lüge als einem auf ein Ziel hin strategisch ausgerichteten falschen Behaupten. Das ist schon insofern nicht ohne Widersinn, als etwa ein KI-erzeugter halbphilosophischer Text auch dann nicht »gelogen« ist, wenn er, wird er ein bißchen abgeklopft, komplett in sich zusammenfällt.


Es fehlt ja die Absicht; eine solche setzte Bewußtheit voraus, über die Maschinen und ihre Algorithmen aber schwerlich verfügen. Von der KI wird nur gesammelt und nach Quantitäten gewichtet. Ebensowenig sind irrtümliche Aussagen schon Lügen; die Rechtsprechung spricht vom »guten Glauben«: Guten Glaubens gehandelt zu haben, schließt den Betrug eben aus. Bereits insofern wäre der »Schein« von der »Lüge« auch dort zu trennen, wo sich deren Konturen schon mal überlappen.


Das Spiel der Truppe trennt es nicht. Schließlich liegt es an uns selbst, wenn wir dem Spiegel glauben, der über die gesamte Bühnenbreite schräg gekippt ist: In der Luft balanciert jemand auf einer weißen Stange, aufrecht, nicht selten in Gefahr, das Gleichgewicht zu verlieren; und wir sehen Menschen fliegen, dies ebenfalls im Spiegel. Tatsächlich, was wir aber zugleich sehen, führt jemand, der am Boden liegt, perfekt einstudierte Bewegungen aus. Und im Spiegel die Stange ist nichts anderes als auf dem Boden der Streifen einer in gerader Linie ausgerollten Klopapierrolle.


Wir wissen also und wissen doch nicht. Und erkennen, daß wir den Augen glauben wollten. Aber erst später beginnen wir zu denken: Sind wir der Täuschung bedürftig? Schon zieht es uns ins Herz der Kunst, das eine wahre Lüge ist – das mentir-vrai Aragons.


Genau das möchten die Navigators aber, verzeihen Sie das längst klischierte Wort, »hinterfragen«, d. h. politisch kritisieren. So schreibt Oliver Proske in dem Programmheft:


Die Umbenennung einer altbekannten Illusion in eine futuristische Technologie illustriert aber zugleich die Bereitschaft, mit der die Oberfläche für die Tiefe, das Abbild für das Original genommen wird. In einer solchen Welt wird die Lüge zur Wahrheit, weil sie bequemer, zugänglicher und spektakulärer erscheint. Diese Lüge ist nicht harmlos; sie reflektiert eine Gesellschaft, die zunehmend bereit ist, Oberfläche für Substanz, Erscheinung für Essenz zu nehmen (…)


Was falsch ist. Lüge wird nicht zur Wahrheit, man hält sie nur dafür. Das ist ein Unterschied, und es fragt sich sehr, ob dies jemals anders war. Scheint nicht auch das so nur zu sein? Zugenommen freilich haben die – mit der KI auch technischen – Instrumente der Manipulation. Doch das ist abermals Quantität, nicht Essenz. Gleichwohl, das Programmheft setzt mit der Travestie des christlichen Glaubensbekenntnisses noch eins drauf (dessen originaler Wortlaut die gesamte Performance begann)


Ich glaube an die Lüge

Die Allmächtige

Die Triebkraft der Menschen auf der Erde


(Gibt’s anderswo noch welche?)


Und an den Fortschritt

Ihren natürlichen Begleiter, unsern Stern,

Empfangen durch unstillbare Gier,

(…)

Aufgefahren in die Zukunft,

Er sitzt zur Rechten der Lüge,

Der allmächtigen Mutter;

(…)

Ich glaube an falsche Versprechen, 

Da unaufhaltsame Wachstum,

(…)

Verleumdung der Guten und das ewige Böse.

Amen.


Ja, ganz furchtbar, dieser Text; hätte ich ihn vor der Aufführung gelesen, ich hätte nicht im Publikum gesessen. Nur hätt ich dann das Grandiose dieses Abends verpaßt – nämlich daß völlig anders, als dieser agitatorische Politkitsch fürchten läßt, das neue Stück der Truppe vorsichtig agiert; bei aller Virtuosität besonders des Ausdruckstanzes (umwerfend: Yui Kawaguchi) und der Instrumentenführung bekam ich ständig das Gefühl, mich auf brüchigstem Boden zu bewegen: Etwa ist die Rezitationsform – Rezitativ möcht ich sie nennen – vor allem eine des ständigen sich selbst und die andren Befragens.

 

Nichts ist fest gefügt, wenig sicher gewußt. Wir bewegen uns durch dasselbe, nur eleganter, Kontinuum aus Ungewißheiten wie in unsrer Alltagswirklichkeit. Der Unterschied – ein eklatanter allerdings – besteht darin, daß wir es hier genießen. So lassen die Navigators aus den Unsicherheiten Möglichkeiten werden, Voraussetzung für Freiheit. Genau das ist es, was uns an diesem Abend fast erlöst hat, zumindest doch erleichtert. Und auch, wenn mich die Frage nachher noch tagelang beklemmt (wer schluckte da nicht?):


Und jetzt? Gilt jetzt ›Eingabe‹ statt ›Eingebung‹?


Hat uns Nico and the Navigators Trupp nicht nur einen Abend großen Vergnügens, sondern eine Art von Hoffnung geschenkt – egal, ob wieder auch sie Illusion ist.





















Christoph Wagner / Rhein-Neckar-Zeitung

Bestimmt war der Abend von den hohen künstlerischen Leistungen, emotionaler Spannkraft und unbändiger Spielfreude des gesamten Ensembles, mit denen die von überbordender szenischer Fantasie geprägte Konzeption der Ensemble-Chefin Nicola Hümpel auf die Bühne gebracht wurde.

Christoph Wagner / Rhein-Neckar-Zeitung

Das Musiktheater-Ensemble Nico and the Navigators gastierte zum Abschluss der Schwetzinger Festspiele im Rokoko-Theater


Eine gewisse Verwirrung dürfte bei größeren Teilen des Publikums gleich zu Beginn entstanden sein, als ungekürzt das christliche Glaubensbekenntnis rezitiert wurde. Eingefangen wurde das dann im letzten Sprechtext von „The whole Truth about Lies“, eine Art Revue, die das Berliner Musiktheater- Ensemble Nico and the Navigators zum Abschluss der diesjährigen Schwetzinger SWR-Festspiele im Rokoko-Theater präsentierte, verfasst vom Ensemble selbst: „Ich glaube an die Lüge / Die Allmächtige / Die Triebkraft der Menschen auf der Erde / Und an den Fortschritt / Ihren natürlichen Begleiter, unseren Stern. / Empfangen durch unstillbare Gier, / Geboren in den blutigen Schlachten, / Gelitten unter den Zwängen der Wahrheit, / Gerichtet, aber nie gestorben, / Hinabgezogen in das Reich des Guten / Immer wieder auferstanden von den Guten / Aufgefahren in die Zukunft. / Er sitzt zur Rechten der Lüge / der allmächtigen Mutter; / Und dort wird er bleiben / Verwandelnd die Lebenden in die Toten. / Ich glaube an falsche Versprechen / Das unaufhaltsame Wachstum / Gemeinschaft der Täuschenden / Verfälschung der Wahrheit / Verleumdung der Guten und das ewige Böse / Amen.“


In diesem Spannungsfeld ereignete sich ein etwa zweistündiges Kaleidoskop von etwa zwanzig Musikstücken von Händel über Chopin, Jacques Offenbach, Schostakowitsch, Ligeti bis zu John Lennon, gesetzt für Violine, Trompete, Klavier, E-Gitarre, Schlagzeug, teilweise durch Synthesizer erweitert und elektronisch verfremdet. Dazu kamen Texte, die menschliches Handeln eher pessimistisch einschätzen, sowie spektakuläre Balletteinlagen.


Das Bühnenbild basierte auf einer Erfindung von John Henry Pepper aus dem Jahr 1862, genannt „Pepper’s Ghost“, in der durch einen geschickt gestellten, halbdurchsichtigen Spiegel Tätigkeiten, die im Liegen auf dem Boden ausge- führt werden, durch Reflexion wie freischwebend im Raum erscheinen und dabei auch noch Interaktionen mit hinter dem Spiegel postierten Personen möglich sind. Diese alte Illusionstechnik wurde durch verfremdende Videoprojektionen zeitgenössisch erweitert, wobei fast alles, was sich auf der Bühne ereignete, auch im Ausschnitt als Videobild zu sehen war.


Bestimmt war der Abend von den hohen künstlerischen Leistungen, emotionaler Spannkraft und unbändiger Spielfreude des gesamten Ensembles, mit denen die von überbordender szenischer Fantasie geprägte Konzeption der Ensemble- Chefin Nicola Hümpel auf die Bühne gebracht wurde.


Das konnte man einfach genießen, sollte aber natürlich auch zum Mit- und Nachdenken anregen, ließ aber auch Widerspruch entstehen. So muss bezweifelt werden, dass Denken automatisch zur Lüge führt und man sich deswegen auf die Sinne zurückziehen sollte. Man darf auch anmerken, dass die im zitierten Glaubensbekenntnis evozierte Reihe „Fortschritt – Lüge – Böse“ das äußerst fragwürdige Gegenteil „Rückschritt – Wahrheit – Gut“ impliziert.


Man kann natürlich auch nach den Beziehungen zwischen Lüge und Illusion oder Wahrheit und Realität fragen, und man muss dann allerdings den Schluss des Programms einfach Kitsch nennen: Zu John Lennons „Gimme some Truth“ kuschelte das Berliner Ensemble gemeinsam unter einer großen Decke und schrieb in Großbuchstaben das Wort „Love“ über die Szene.


Mit einem solchen nostalgischen Rückgriff auf die Flowerpower-Romantik und das legendäre „Bed-in“ der Flitterwöchner John Lennon und Yoko Ono im Jahr 1969 in einem Amsterdamer Hotel werden sich die real existierenden Probleme dieser Welt sicher nicht lösen lassen. Es hätte die Stoßkraft des Abends deutlich verstärkt, hätte man ihn mit dem Bekenntnis „Ich glaube an die Lüge...“ geschlossen. Fehlte Nico and the Navigators dazu der Mut?



Hans-Günther Fischer / Mannheimer Morgen

Nico und ihr Kollektiv navigieren durch das weite Land der raffinierten Täuschungen… die dabei eingesetzten Kunstmittel sind häufig virtuos, vor allem in den Tanzeinlagen. Was brillante Zeitlupen-Sequenzen einschließt. Und im Hintergrund ermöglicht ein halbtransparentes Spiegelkabinett die Illusion der Schwerkraft-Überwindung. Auch die Ausweitung der Bühne in den digitalen Raum schafft faszinierende Effekte. Was den musikalischen Aspekt betrifft, so überzeugen nicht zuletzt die ausgewählten Popsongs in zum Teil höchst originellen Interpretationen.

Hans-Günther Fischer / Mannheimer Morgen


Dann geht es ins Rokokotheater, wo die SWR-Festspiele Heike Hoffmann, ihre künstlerische Leiterin, verabschieden und dieses Jahr auf über 18000 überwiegend zahlende Besucherinnen und Besucher kommen. Zum Finale gibt es noch eine Premiere: Nico and the Navigators wollen uns in ihrer aktuellen Produktion „Die ganze Wahrheit über Lügen“ wissen lassen. Was natürlich gar nicht funktionieren kann, aber das Thema ist eben so aktuell wie nie. Wenn nicht allgegenwärtig.


Eingesetzte Kunstmittel von Nico and the Navigators sind virtuos, vor allem die Tanzeinlagen


Nico und ihr Kollektiv aus Bühnentechnikern, Schauspielern, Musikern und Tänzern navigieren durch das weite Land der raffinierten Täuschungen - das noch viel größer ist als Putins Russland oder Trumps Amerika. Dass da der Kompass schlingern muss, ist unausbleiblich. Doch die dabei eingesetzten Kunstmittel sind häufig virtuos, vor allem in den Tanzeinlagen. Was brillante Zeitlupen-Sequenzen einschließt. Und im Hintergrund ermöglicht ein halbtransparentes Spiegelkabinett die Illusion der Schwerkraft-Überwindung. Auch die Ausweitung der Bühne in den digitalen Raum schafft faszinierende Effekte.


Was den musikalischen Aspekt betrifft, so überzeugen nicht zuletzt die ausgewählten Popsongs in zum Teil höchst originellen Interpretationen. Ganz am Ende steht „Gimme some truth“: John Lennon flehte 1971 um ein klitzekleines bisschen Wahrheit. Doch die gab es bereits damals eher selten. Weil da auch ein Lügenkundiger wie „Tricky Dicky“ war, wie Lennon textete. Wen meinte er damit? Den Präsidenten Richard Nixon.

Redaktion / Klassik Heute

„Ausgehend von der ebenso verführerischen wie verhängnisvollen Faszination des Falschen geht das Ensemble in den dunklen Tiefen des klassischen Erbes ebenso wie an der glitzernden Oberfläche der aktuellen Musik auf die Suche nach Belegen für Selbstbetrug und Fremdbestimmung, für Notlügen und Trugschlüsse. Die Regie und die Künstlerische Leitung dieser spannenden Produktion liegt in den Händen von Nicola Hümpel.“

Redaktion / Klassik Heute

Abschluss mit der Uraufführung der Musiktheaterproduktion »The whole Truth about Lies«


Die Schwetzinger SWR Festspiele 2024 feiern am Samstag, 25. Mai, ihren Abschluss mit der Uraufführung der neuen Musiktheaterproduktion von Nico and the Navigators: The whole Truth about Lies. Ausgehend von der ebenso verführerischen wie verhängnisvollen Faszination des Falschen geht das Ensemble in den dunklen Tiefen des klassischen Erbes ebenso wie an der glitzernden Oberfläche der aktuellen Musik auf die Suche nach Belegen für Selbstbetrug und Fremdbestimmung, für Notlügen und Trugschlüsse. Die Regie und die Künstlerische Leitung dieser spannenden Produktion liegt in den Händen von Nicola Hümpel. Es sind noch einige wenige Karten verfügbar.


In den vier Wochen vom 26. April bis zum 25. Mai konnten die Schwetzinger SWR Festspiele unter dem Motto »Da capo« in 47 hochkarätigen Konzerten, Musiktheateraufführungen und Veranstaltungen des Rahmenprogramms insgesamt mehr als 18.000 Besucher begrüßen. Die Auslastung bei den kostenpflichtigen Veranstaltungen lag bei über 91 Prozent. Die Festspielausgabe 2024 war die achte und letzte Saison unter der Künstlerischen Leitung von Heike Hoffmann.


Heike Hoffmann: »Ich freue mich, dass auch meine letzte Schwetzinger Saison künstlerisch gut gelungen ist und enormen Publikumszuspruch gefunden hat. Ein herzlicher Dank den Künstlerinnen und Künstlern und allen, die mit großem Engagement und hoher Professionalität zu diesem Erfolg beigetragen haben.«


Das Radiokulturprogramm SWR Kultur begleitete das Festspielgeschehen in Schwetzingen mit Sendungen und Beiträgen sowie Konzertübertragungen. Sämtliche Konzerte wurden und werden in SWR Kultur live aus dem Schwetzinger Schloss oder zeitversetzt ausgestrahlt. Dies verleiht den Festspielen eine enorme und internationale Reichweite. Noch bis zum Sommer werden die diesjährigen Konzerte und Musiktheaterproduktionen im Radio gesendet, danach stehen Sie auf www.SWRKultur.de zum Nachhören zur Verfügung. Auf Arte Concert ist die Aufführung der Marienvesper aus dem Dom zu Worms noch bis zum 29. Oktober 2024 abrufbar.


Die Schwetzinger SWR Festspiele 2025 finden vom 2. bis 31. Mai 2025 statt – dann erstmals unter der künstlerischen Leitung von Cornelia Bend. Das Programm wird wie gewohnt Ende 2024 veröffentlicht.

Eine Produktion von NICO AND THE NAVIGATORS und den Schwetzinger SWR Festspielen, gefördert von der Berliner Senatsverwaltung 

für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt sowie aus Mitteln des Hauptstadtkulturfonds. In Kooperation mit dem Radialsystem.

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