PRESENT

Mit der Kunstaktion PRESENT möchten NICO AND THE NAVIGATORS von der Pandemie stark betroffenen Menschen Gehör schenken und mit ihnen gemeinsam Freiheiten und Einschränkungen in der Pandemie-Zeit reflektieren und verarbeiten.

Künstler*innen erfüllen Wünsche: An sechs Tagen im Februar 2021 steht das Ensemble Nico and the Navigators im radialsystem Berlin für eine Reihe musikalisch-szenischer Miniaturen zur Verfügung. Sechs Gäste sind eingeladen, sich jeweils ein Musikstück – von Pop bis Klassik – zu wünschen und von ihren speziellen Erfahrungen mit der Pandemie zu berichten. Zur Vorbereitung dient ein Fragebogen, der private sowie gesellschaftliche Aspekte von Covid-19 in den Blick nimmt. Die eingeladenen Gäste sind in unterschiedlicher Weise von dem Virus existenziell betroffen und stehen damit stellvertretend für viele Menschen in unserer Gesellschaft. 

Aus den Musikwünschen und Texten der Betroffenen haben Nico and the Navigators jeweils innerhalb eines Tages ein Musikvideo gedreht, das dem Gast gewidmet ist. Die Teilnehmer*innen konnten dabei auf Wunsch auch anonym bleiben. Ab dem 27. März wurde die Musikvideo-Reihe PRESENT über die Webseite des radialsystems sowie verschiedene soziale Medien veröffentlicht. 

Die musikalische und szenische Besetzung für die einzelnen Videoclips war dabei variabel:

Vom Kuss Quartett, dem Pianisten Matan Porat, der Geigerin Elfa Rún Kristinsdóttir, dem Schlagzeuger Philipp Kullen und dem E-Gitarristen Tobias Weber über den Bariton Nikolay Borchev, den Tenor Ted Schmitz bis hin zur Tänzerin Yui Kawaguchi, dem Tänzer Ruben Reniers, dem Tänzer Florian Graul, der Schauspielerin Annedore Kleist sowie dem Schauspieler Patric Schott. 

Termine

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PRESENT 6 - Anonym
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PRESENT 2 - Jeffrey
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PRESENT 3 - Ole Albertsen
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PRESENT 4 - Carola Strobel
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PRESENT 5 - Malte Beckenbach
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PRESENT 1 - Ásdís Hjálmsdóttir Annerud
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PRESENT - Trailer

Pressestimmen

Ute Büsing / rbb inforadio

„Das ist rundum gelungen. Die sieben jeweils an einem Tag entstandenen ernsthaften Musikvideoclips berühren in ihrer verknappten Intensität. Sie laden ein zum Nachdenken und zum Bedenken.“

Ute Büsing / rbb inforadio

Auch das Berliner Musiktheater-Ensemble Nico and the Navigators war durch die Pandemie von Produktionsverschiebungen betroffen. Da hat man sich etwas ganz Besonderes ausgedacht: Musikvideoclips zur Corona-Situation - "PRESENT: Wenn wir uns mitten im Leben meinen". Von Ute Büsing


UB: Mit sieben musikalisch-szenischen Miniaturen werden die Menschen hinter den Corona-Zahlen anrührend sichtbar gemacht, etwa ein Intensiv-Mediziner, eine Sportlerin, die Tochter eines zu früh Verstorbenen. Das Kuss Quartett und Sänger und Performerinnen von Nico and the Navigators widmen Ihnen auf Grundlage gewünschter Musikstücke von Bach bis Beyoncé einen fünf- bis siebenminütigen Musikvideoclip als Geschenk. Nicola Hümpel hat sich die besondere Shutdown-Aktivität für ihr Ensemble ausgedacht:


NH: Das Wort „Present“ haben wir ausgesucht, weil es so wunderbar zwei Begriffe eint – und das ist natürlich einmal die Gegenwart, das Hier und Jetzt und das Geschenk. Zum einen wollen wir natürlich jetzt im Moment auch künstlerische Dinge tun, die irgendwie sinnstiftend sind und zum anderen hat uns alle dieser wahnsinnige Zahlen- und Statistikwahn genervt. Wir müssen irgendwie was finden, was das Individuum gegen diese Masse setzt.


// Einspieler Ted //


UB: Jetzt beschenken zu finden war gar nicht so einfach, fragil nennt Nicola Hümpel diesen Prozess. Schließlich kamen über Mundpropaganda sechs unterschiedliche von Corona Betroffene zusammen. Sie haben für die szenische Umsetzung einen Fragebogen zu ihrer Situation beantwortet und sich eben ein Musikstück gewünscht. Das siebte Video ist allen gewidmet, die sich momentan nicht mit ihren Liebsten treffen können. 


NH: Wir haben ja nicht versucht da ein großes Regie-Projekt draus zu machen. Sondern es ging darum: Jeder hatte eine Botschaft an die Gesellschaft und es war uns natürlich auch wichtig, dass diese Botschaften universal sind und nicht nur ganz persönlich für diese eine Person stehen. 


UB: Ab morgen ist bis zum 08. Mai jeden Samstag eine neue Folge auf der Webseite des Berliner radialsystems zu sehen. Die liebevoll poetische Handschrift der Musiktheater-Regisseurin bleibt auch in den Videos erkennbar. Inhaltlich knüpfen sie am ehesten an „Force & Freedom“ an, das digitale Corona-Tagebuch von Nico and the Navigators im Beethoven-Jahr, das demnächst auch als Film auf ARTE zu sehen sein wird. 


NH: Durch diese Aufnahmen, die wir dann im Dezember damals gemacht haben, haben wir auch wahnsinnig viel gelernt. Andererseits natürlich auch die Relevanz von Kunst in diesen Zeiten spürbar, sichtbar, erlebbar zu machen.


// Einspieler Annedore //


UB: Das ist rundum gelungen. Die sieben jeweils an einem Tag entstandenen ernsthaften Musikvideoclips berühren in ihrer verknappten Intensität, sie laden ein zum Nachdenken und zum Bedenken.

Oliver Kranz / RBB Kultur

„Die Botschaft ist einfach, doch sie passt – zumal mit viel Herzblut musiziert wird … Die sechs Kurzvideos, die ab heute nach und nach auf der Website des Radialsystems veröffentlicht werden, sollen Mut machen – nicht mehr, aber auch nicht weniger.“

Oliver Kranz / RBB Kultur

Anmoderation:

Zu den Performancegruppen, die zurzeit nicht auftreten können, gehören auch Nico & The Navigators. Sie sollten im März und April sechsmal im Radialsystem spielen. Da das nicht möglich ist, haben sie jetzt sechs kurze Videos produziert, in denen sie die Coronapandemie zum Thema machen. Das erste wird heute Abend ins Netz gestellt. Oliver Kranz es schon gesehen.


Musik – Present 1 - langsam

Kurz stehen lassen, dann leise zum Übersprechen


Getragene Musik, düsteres Licht. Ein Breakdancer springt mit einem Salto auf die Tanzfläche. Man sieht es in Zeitlupe. Im Video geht es nicht um artistische Perfektion…


Nicola Hümpel

Wir haben überlegt: was wäre in dieser Zeit relevant? Da kam uns als erstes in den Sinn, dass diese täglichen News und diese Coronastatistik uns einfach anstrengt und wir dem gern etwas Persönliches entgegensetzen möchten bzw. den Betroffenen mal Gehör schenken wollen. 


Nicola Hümpel schickte Menschen, die durch Corona Angehörige verloren haben oder selbst an Corona erkrankten, Fragebögen zu. Wer sie ausfüllte, durfte sich Musik wünschen. Diese Wünsche und die Antworten aus Fragebögen inspirierten die Videos…


Zitat: Ásdís Hjálmsdóttir

Als gesunde Olympiasportlerin hätte ich nie gedacht, dass ich so schwer an Corona erkranken könnte…


… schrieb die isländische Speerwerferin Ásdís Hjálmsdóttir. Sie hatte einen schweren Krankheitsverlauf. Inzwischen geht es ihr besser…


Musik – Present 1 (bei 2´00) - Stimmungswechsel

Kurz stehen lassen, dann leise zum Übersprechen


Im Video zeigt der Breakdancer Florian Graul seine athletischen Moves – Saltosprünge, Handstände, Drehungen…


Nicola Hümpel

Wir haben gedacht, bei diesem Video für diese Olympiasportlerin eignet sich einfach jemand, der diese Kraft und Jugend verkörpert, diese Energie und Power und haben das so zu sagen als universales Bild für diesen Zustand genutzt.


Musik – Present 1 (bei 2´00) - schnell

Kurz stehen lassen, dann leise zum Übersprechen


Die Energie bricht sich Bahn, aber der eingeblendete Text mahnt zur Vorsicht. 


Zitat: Ásdís Hjálmsdóttir

Nach diesem Jahr ist Gesundheit für mich nichts Selbstverständliches mehr. Ich weiß, das Virus kann jeden treffen…



… so die isländische Spitzensportlerin. Das Leben nach der Pandemie werde anders sein, als das zuvor. Und das ist auch die Botschaft der gesamten Reihe: 


Nicola Hümpel

Wir sollten nicht naiv sein und uns weiterhin auf ein Leben mit dem Virus einstellen, weil ich glaube, dass diese ständig sich verändernden Viren unser Leben noch lange im Griff haben werden. 


… sagt die Regisseurin und Gruppenleiterin Nico Hümpel. Die Videoreihe ist kein typisches Navigator-Projekt. Es fehlen die absurden Übertreibungen, die Stilbrüche und der Humor. Das Thema, so Nico Hümpel, sei einfach zu ernst…


Nicola Hümpel

Ich glaube, am meisten hat mich das Video berührt für einen verstorbenen Dänen namens Ole, dessen Tochter sich seinen Lieblingssong von uns gewünscht hat. Der Text dieses Liedes hat mich extrem berührt, weil der metaphorisch für unseren Umgang mit der Pandemie steht.


Musik – Present 3 – Song „The Gambler“

Kurz stehen lassen, dann leise zum Übersprechen


Tenor Ted Schmitz, der in anderen Navigator-Produktionen mit Schubert-Liedern zu hören ist, singt einen Country-Song. 


Present 3 – Ted Schmitz singt „The Gambler“

Kurz hoch dann leise


Das Leben wird mit einem Kartenspiel verglichen. Man könne immer gewinnen, wenn man das Richtige tue. Die Botschaft ist einfach, doch sie passt – zumal mit viel Herzblut musiziert wird. Es spielt das Kuss-Quartett. 


Nicola Hümpel

Diese kleine Musikvideoreihe sollte auch ein bisschen die Wirkung und Bedeutung von Kunst in dieser Zeit erlebbar machen.


… Kunst gibt Halt und spendet Trost, sagt Nico Hümpel. Die sechs Kurzvideos, die ab heute nach und nach auf der Website des Radialsystems veröffentlicht werden, sollen Mut machen – nicht mehr, aber auch nicht weniger. 


Present 3 – Songende „The Gambler“

You never count your money

When you're sittin' at the table

There'll be time enough for countin'

When the dealin's done



Absage: 

„Present“ ist der Titel dieser Reihe von Nico & The Navigators. Ab heute wird jeden Samstag um 20 Uhr ein neues Video online gestellt. 

Eine Produktion von Nico and the Navigators gefördert durch die Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa. In Kooperation mit dem radialsystem.

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