...Nach Stücken zu Schubert und Händel ist die Kompanie bei jener Messe des alten Maestro Rossini gelandet, die dieser 34 Jahre nach seiner letzten Oper komponierte. Melodische Inbrunst und Eleganz werden darin nonchalant mit dem Augenzwinkern simpler Begleitfiguren an zwei Klavieren serviert. Dazu zimmern sich Nico and the Navigators eine Art Theatertheologie: Bilderstreitszenen um Glaube, Irr- und Aberglaube, um das Zweifels- und Zwiespaltgebot, Fragen nach Religion, Ritual, Humanität,...
Wolfgang Schreiber, 01.11.2011
...Es ist die choreographische Leichtigkeit in der Fülle der Rätselbilder, der aufblitzende Humor, die virtuose Groteske und der Nonsense spielerischer Aktionen, was die Produktion so zwingend kurzweilig, so spannungsvoll wie unterhaltsam macht. Und es ist Rossinis wie von selbst fließende, kunstvoll elegante, dabei scheinbar arglose Musik, die diese atemlos verstörende Sinnsuche in einem großen Bilderbogen rhythmisiert. Eine Philosophie in Bewegung, ein Tanz auf den Projektionsflächen des...
Wolfgang Schreiber, 05.09.2011
...Ironisch kann jeder. Diesem Ensemble aber gelingt es, Heiterkeit aus Rossinis Petite Messe Solennelle klingen zu lassen, ohne deren Geistlichkeit zu verleugnen und tatsächlich ein Stück Musik zu verlebendigen,dem bislang wohl höchstens das unauffällige Ende in ganz gewöhnlichen Chorkonzerten bevorstand.
Christiane Tewinkel, 17.11.2011
...Es wird nicht nur witzig parliert bei diesem kurzweilig vertanzten und besungenen Bildertheater, sondern auch mit augenzwinkernder Selbstironie auf unsere Gegenwart geblickt. Rossinis Musik lieferte den Raum, den die Truppe für Glaubensbekenntnis zur Kraft der Musik und des Tanzes brauchte. Sie fühlten sich darin so wohl, dass sie das Publikum der Erfurter Oper damit ansteckten...
Joachim Lange, 08.09.2011
Musikalisch ist dieser Abend außerordentlich gelungen, Solisten und Chor sind großartig und Rossinis "arme kleine Messe" wird in all ihrer Vielschichtigkeit zum Leben erweckt. Glaube und Skepsis, Sehnsucht und Ironie, Melancholie, Trauer, Schwermut und glitzernde Leichtigkeit finden sich ja schon bei Rossini selbst – er selbst hat sich in diesem Werk als ein Zerrissener gezeigt... das Publikum hat mit begeistertem Applaus reagiert.
Frank Schmid, 17.11.2011
Regisseurin Nicola Hümpel hat auch im dritten Jahr ihrer Teilnahme an den Bregenzer Festspielen mit einer wahren Flut packender Bilder für ein strahlendes Highlight gesorgt.
Ingrid Bertel, 26.07.2011
...mit fantasiereicher Bildersprache interpretierten sie die außergewöhnliche Messkomposition von Gioachino Rossini und stellten mit spielerischem musikalischen Zugang assoziationsreich religionsphilosophische Fragen in den Raum...
Silvia Thurner, 27.07.2012
...Rossinis Glaube spiegelt sich im exzellent choreografierten Chor und in den brünstigen Sätzen Kyrie, Gloria, Credo und O salutaris hostia, begleitet von zwei Klavieren und einem Harmonium, inbrünstig dirigiert von Nicholas Jenkins...
Arnd Wesemann, 01.11.2011
...Diesmal haben sich Nico and the Navigators in ihrer Neubewertung von bedeutenden Musikwerken der Vergangenheit an Gioachino Rossinis „Petite messe solennelle“ gewagt und damit mehr als einen veritablen Wurf gelandet. Der Abend besticht mit sängerischer Delikatesse des gesamten Ensembles und einem so witzigen wie nachdenklichen Plädoyer für Menschlichkeit...
Volkmar Draeger, 18.11.2011
...Über der Szene schwebt eine leise, manchmal auch grelle, ironische Skepsis gegenüber der Echtheit heutiger Bekenntnisrituale...
Roberto Becker, 06.09.2011
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