...Nach einem roten Faden sollte man in »Anaesthesia« nicht suchen. Auch wenn ihn die Sopranistin einem der Darsteller zu Ende gegenständlich aus dem Mund zieht. Das ist Spaß wie alles bei Nico and the Navigators. Nach Schubert nahm sich das Team um Regisseurin Nicola Hümpel diesmal Händel zur Brust. Zusammen mit der österreichischen Musicbanda Franui, benannt nach der Almwiese eines Osttiroler Dorfes, entstand eine Spielwiese für barockes Theater und sein Figurenarsenal aus heutiger, durchaus...
Volkmar Draeger, 06.11.2009
...Und da sind sie wieder, die längst liebgewonnen Menschentiere, die sehr entspannt wunderliche Dinge tun und ganz en passant - schließlich geht es ja hier um Familie und also auch um den Horror in dieser - ein Grauen streifen, das man erst einmal fast gar nicht bemerkt. Aber Sätze wie "er weiß, was er wollen sollte, aber er will nicht" verweisen auf gut gemeinten Erziehungsterror, "sie war so schön und so dünn" auf Essstörungen; eine liebe Tante knutscht zur Begrüßung, dass das Kind vor Ekel...
Egbert Tholl, 16.09.2009
...'Obwohl ich Dich kenne' stellt die Schwierigkeiten der Freundschaft in den Mittelpunkt und die Leiden, die es kostet, sie zu erhalten. Etwas sehr subtiles und tiefgründiges verbindet unser zaghaftes Miteinander, bis hin zu dem Problem eine oberflächliche Bekanntschaft zu schließen...
Claudia Provvedini, 19.07.2008
...Eine feine und kluge Collage von einem ambitionierten jungen Kollektiv... Ein Abend der Anmut...
Patrick Merle, 06.07.2008
...Ein kleines, feines, sehr menschliches Stück...
Susann Oberacker, 08.03.2008
...Durch diese kargen Räume reisen sechs hinreißend Kleinmütige, Zaudernde, haben den ein und anderen Koffer dabei, begehen Harakiri (und stehen lachend wieder auf), kämpfen gegen eine Plastiktüte, die am nackten Fuß klebt. Erleben den ganz normalen Wahnsinn des Lebens. Und tun, obwohl es ihnen nicht immer leicht fällt, ihr Bestes – mitten in den Verrücktheiten des Daseins. Auch ganz ohne Strategie...
Sylvia Staude, 19.02.2007
...Verhaltensforsch werden sieben Personen in verrückte Stellungsspiele geschickt, mit Standardsituationen gefoult und zu Reaktionen herausgefordert. Das geht über biegsame Blickkontakte, stampfende Tanz-Einlagen, stotternde Körpersprache oder einen kalten Guss Wortschwall...
Dieter Stoll, 03.12.2007
...Unverwechselbar, wie sich die "Navigatoren" in den multifunktionalen Verwandlungsräumen Proskes bewegen, die ein Eigenleben haben. Ständig klappt etwas auf oder zu, verschiebt oder verzieht sich. Dazwischen: junge, komische Zeitgenossen. Nostalgisch wirken sie und könnten mit ihren Slapstick-Posen und Gesten einem Stummfilm entsprungen sein... ein charmantes kleines Welttheater...
04.10.2007
...Die Regisseurin Nicola Hümpel, unterstützt von ihrem famosen Mitstreiter, dem Bühnenbildner Oliver Proske, ersinnt ein wundersam-surreales Bildertheater... Selten werden die alltäglichen Entscheidungsnöte von Thirtysomethings in der Multi-Options-Gesellschaft so umwerfend komisch dargestellt. „Die erste Entscheidung heißt, zu mir selbst, mutig, allein ...“, so beginnt das Stück um die Lust und Last der Selbstbestimmung...
Sandra Luzina, 04.10.2007
© 2011-2018 Nico and the Navigators